Der folgende Text ist meine Literatur-Hausaufgabe für den 11. Mai 2009, Aufgabe war das Verfassen einer Satire zu einem beliebigen Thema. Natürlich musste dafür der von mir schon für das Gesamt-Projekt des Literatur-Kurses vorgeschlagene Einfall von destruktiven Toaster herhalten.
Eine Erörterung über den generalisierbaren Nutzen der Toaster
Toaster verbrauchen Strom. Sie halten das Frühstück auf, verzögern es um die kostbaren Minuten, in denen der Kaffee kalt wird. Und was tun sie in dieser Zeit, außer Strom zu verbrauchen? Sie verbrennen Nährstoffe, sie schmelzen sie förmlich aus dem Essen und rösten es dazu auch noch unangenehm.
Aber nicht nur das. Toaster gehören nämlich auch noch der Sorte von Geräten an, die immer genau dann kaputt gehen, wenn man sie unbedingt braucht. Z.B., wenn man nur noch Toastbrot im Haus hat. Oder wenn man dem Gast just eine Minute zuvor ein echtes Hawaii-Toast versprochen hat, obwohl der Backofen schon seit Monaten funktionsuntüchtig ist.
Daraus lässt sich nicht nur schließen, dass Toaster ziemlich unnütz zu sein scheinen, nein, ich würde sogar sagen, sie sind überdurchschnittlich, ja sogar exorbitant schädlich für jede humanoide Lebensform, welche sich in einer Gesellschaftsform wie der unseren befindet!
Aber! Das darf man natürlich auch nicht gleich so ernst nehmen. Denn wir wollen ja nicht direkt die Weltwirtschaft vernichten! Wenn man sich nämlich die Lagen eben dieser Weltwirtschaft mal ansieht, dann stellt man schnell fest, wie wichtig Toaster und deren Produktion doch sind.
Würden keine Toaster mehr gekauft werden, käme es ziemlich schnell zu einer globalen Arbeitslosen-Krise, wie wir sie uns so gar nicht vorstellen können, und die so schlimm wäre, dass, selbst wenn wir die Wirtschaftskrisen der letzten 80 Jahre im Zeitraffer auf 30 Sekunden gepresst erleben würden, wir immer noch nur ein Bruchteil dieser Toaster-Krise begriffen hätten.
Man muss sich nur einmal vor Augen führen, wie viele Menschen an dem Design, Marketing, Konstruktion, Verpackung, Transport, Verkauf und schließlich Entsorgung eines einzelnen Toasters beschäftigt sind! Es wären mit einem Mal so viele Menschen arbeitslos, dass nicht einmal die Waschmaschinen-Branche irgendeine Chance hätte, diese Krise aufzufangen.
Was aber noch viel Schlimmer wäre: Mit diesem Toaster-Boykott würde natürlich alles nur anfangen! Sind Toaster erst abgeschafft, steht es auch um Mixer und Mikrowellen nicht sonderlich gut, da z.B. die durch den Toaster-Boykott arbeitslos gewordenen Menschen sich diese Luxusartikel nicht mehr leisten könnten.
Wodurch natürlich ganz nebenbei auch noch einige Versicherungen, deren Sub-Konzerne und auch einige Staaten pleite gehen würden. Wodurch natürlich noch mehr Menschen arbeits- und chancenlos würden. In diesem Stile würde sich das ganze noch weiter fortsetzen, bis keiner mehr Plasma-TVs oder sogar Cinch-auf-Klinke-Stecker mehr kaufen würde -– und es auch nicht mehr könnte, weil dieser Industriezweig einfach so wegbrechen und tiefe Wunden hinterlassen würde.
Daher sollte man sich heutzutage um seine eigene Gesundheit, oder auch nur um seine Küche, nicht so ernsthaft sorgen – auch Bio-Toast ist da keine Lösung. Denn wie soll man wirklich die Wirtschaft unterstützen, wenn man am Ende doch noch 40 Jahre von einer mickrigen Rente leben muss und sich wieder nur normalen Toast leisten kann, und das, wohlgemerkt, auf Kosten des Staates! Das will doch auch keiner. Wenn ich Sie wäre, würde ich mir jetzt vermutlich einen neuen Toaster kaufen. Oder wenigstens ein neues, 48-teiliges Geschirr-Set. Oder so was.